Brandschutz für 18017-3 Ablüfter

Der Bau eines Hauses unterliegt vielen Vorschriften und Normen. So ist auch festgelegt, wie fensterlose Räume entlüftet werden müssen. Hier greift die DIN 18017-3, welche die Entlüftung mit einem Radiallüfter über ein Einrohrentlüftungssystem mittels Steigrohr nach oben über das Dach definiert. Diese Art der Entlüftung wird oftmals in Häusern mit mehreren Etagen und Wohnungen genutzt. Da diese durch das Steigrohr miteinander verbunden sind, könnten bei einem Brand die damit verbundenen Gase in andere Etagen oder Brandabschnitte gelangen. Daher muss dem Brandschutz besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Bei der Zulassung von Brandschutzelementen werden verschiedene Möglichkeiten geprüft, wie man den Übergriff auf andere Brandabschnitte verhindern kann. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, die wir Ihnen vorstellen möchten. WICHTIG: Brandschutz sollte immer rechtzeitig und professionell durch einen Brandschutzbeauftragten geplant werden. Alle dahingehenden Planungen können nicht vom Lüftungshersteller angeboten werden und müssen bauseits gelöst werden.

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Wo findet Brandschutz statt?

Beim Brandschutz geht es immer um die Vermeidung der Ausbreitung von Feuer auf weitere Brandabschnitte. Bauseits kann der Brandschutz in der Decke oder über die Schachtwand vorgenommen werden. Wenn die Wandstärken und Deckenschotts für den Brandschutz nicht ausreichend geplant wurden, bietet der Valeo2 Lösungen, um den Vorgaben gerecht zu werden. Luftleitungen müssen in jedem Fall brandsicher nach MBO (Musterbauordnung) verlegt werden.

1. Brandschutz in der Decke

2. Einbau und Brandschutz in der Schachtwand

3. Einbau außerhalb der Schachtwand


1. Brandschutz in der Decke

Wird der Brandschutz in der Decke umgesetzt, muss ein Deckenschott gesetzt werden, um die einzelnen Etagen ausreichend voneinander zu trennen. Weitere Brandschutzmaßnahmen sind nicht notwendig. Die Stärke der Decke richtet sich nach einer Lastenberechnung, bei der auch die Last eines Brands mit einberechnet wird. Brandschutz durch Gebäudeteile ist nicht immer der günstigste Weg. Dieser lässt sich auch durch andere, gleichwertige Maßnahmen realisieren.


2. Brandschutz und Einbau in der Schachtwand

Wird der Brandschutz in der Schachtwand umgesetzt, gibt es mehrere Möglichkeiten. Bei der Entscheidung spielen sowohl die Kosten als auch die Realisierbarkeit eine Rolle.

Brandschutz mit Höhenverzug von mindestens 300 mm

Der Lüfter wird hier mit einem Höhenverzug (nach unten versetzt) von mindestens 300 mm von der Öffnung des Lüfters bis zum Steigrohr verbaut. Da die heiße Luft im Rohr nach oben steigt, bildet sich dort ein sogenannter Kaltluftpfropfen. Durch die Distanz zum Ablüfter kann nach unten hin kein Schaden entstehen und es ist keine Brandschutzklappe nötig. Es muss jedoch ein Brandschutzgehäuse verwendet werden, um die Hitze im Schacht von der angrenzenden Wohnung fernzuhalten. Die Schachtwand muss mindestens 25 mm dick sein. Alle verbauten Materialien im Schacht müssen brandsicher sein und der MBO entsprechen.

Brandschutz ohne Höhenverzug oder unter 300 mm

Wenn der Höhenverzug weniger als 300 mm beträgt, ist eine Vermeidung der Brandübertragung durch die Lüfteröffnung in die nächste Wohnung nicht mehr gewährleistet. Somit muss zusätzlich zum Brandschutzgehäuse (BF) eine Brandschutzklappe (K) verbaut werden. Diese gibt es auch einzeln zum Nachrüsten.


3. Einbau außerhalb der Schachtwand

Mit Absperrvorrichtung (BA) in der Brandwand

Wenn die Lüftungsgeräte außerhalb der Schachtwand angebracht werden, muss der Schacht mit einer universellen Absperrvorrichtung versehen werden, um den Brandschutz zu gewährleisten. Dann können alle regulären Auf- und Unterputzgehäuse verwendet werden. Die Absperrvorrichtung wird an der Brandabschlusswand montiert.

Ohne Absperrvorrichtung in der Brandwand

Wird auf die Absperrvorrichtung verzichtet, muss der Brandschutz durch 2 x 90° Umlenkung im Schacht und einem Höhenverzug von mind. 300 mm umgesetzt werden. Durch den Kaltluftpfropfen kann der Brand nicht übertragen werden.


Nebenanschluss mit Brandwand

Verwenden Sie je nach Lage des Zweitraumes das Brandschutzgehäuse Valeo2 BFL (Seitenanschluss links) oder BFR (Seitenanschluss rechts). Wird zusätzlich die Brandschutzklappe Valeo2 K benötigt, müssen entsprechend die Gehäuse Valeo2 BFLK bzw. BFRK verwendet werden.

Valeo2 – der Ablüfter nach DIN 18017-3

Modular, mit Brandschutz und Sensorsystem

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Video Einrohrablüfter

Thema: Einblicke in die Entlüftung innenliegender Räume

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FAQs

1. Welchen Sinn hat Brandschutz bei 18017-3 Ablüftern?

Da bei 18017-3 Ablüftern verschiedene Brandabschnitte durch das Steigrohr miteinander verbunden sind, müssen hier wirksame Trennungen eingebaut werden, um eine Brandübertragung in andere Wohneinheiten zu vermeiden.

2. Benötige ich einen Brandschutzbeauftragten?

Ja, wenden Sie sich unbedingt an einen Brandschutzbeauftragten. Nur so entsprechen Sie den Pflichten im Arbeitsschutz, Baurecht und den Brandschutzanforderungen.

3. Welche baulichen Maßnahmen muss ich beachten?

Neben der Verwendung nichtbrennbarer Baustoffe (Baustoffklasse DIN 4102-A) müssen auch Brandschutzmaßnahmen mit feuerwiderstandsfähigen Lüftungsleitungen und Absperrvorrichtungen gegen Brandübertragung (Brandschutzklappen) bzw. deren Kombination verbaut werden. Welche Lösungen für Sie relevant sind, müssen Planer, Statiker und Brandschutzbeauftragte klären.

4. Welche Maßnahmen sind gesetzlich vorgeschrieben?

Die Grundanforderungen an den Brandschutz von Lüftungsanlagen sind in § 41 der Musterbauordnung (MBO) festgelegt. Die Anforderungen, die sich daraus ergeben, sind in der Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Lüftungsanlagen (M-LüAR)1 formuliert. Die Richtlinie gilt also für Anlagen, an die laut Landesbauordnung Anforderungen gestellt werden.

5. Welche Anforderungen gibt es an die Lüftungsanlage?

Nach § 41 MBO müssen Lüftungsanlagen betriebssicher und brandsicher sein. Sie dürfen den ordnungsgemäßen Betrieb von Feuerungsanlagen nicht beeinträchtigen (Absatz 1). Diese Grundanforderungen gelten für alle Lüftungsanlagen, einschließlich raumlufttechnischer Anlagen und Warmluftheizungen. Lüftungsleitungen, deren Bekleidungen und Dämmstoffe müssen aus nicht brennbaren Baustoffen bestehen. Lüftungsleitungen dürfen raumabschließende Bauteile, für die eine Feuerwiderstandsfähigkeit vorgeschrieben ist, nur überbrücken, wenn eine Brandausbreitung ausreichend lang nicht zu befürchten ist oder wenn Vorkehrungen hiergegen getroffen sind (Absatz 2 MBO).

6. Leistet Blauberg Planungsunterstützung zum Brandschutz?

Leider können wir keine Planungen bzgl. Brandschutz anbieten. Wir empfehlen dringend einen Brandschutzbeauftragten zu engagieren.